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Modelle 09.12.2011

Haben Sie auch schon mal eine Modelleisenbahn intensiv betrachtet? Oder liegt Ihr Interesse eher bei Modellautos, -schiffen oder -flugzeugen? Dann kennen Sie sicher das Problem, daß ein solches Modell eigentlich nie genau genug in seiner Wiedergabe sein kann. Bei der Betrachtung nimmt man die Proportionen kritisch unter die Lupe, die Details werden minutiös mit dem Original verglichen. Konstruktiv bedingte Abweichungen ergeben bereits Minuspunkte in der Beurteilung. Eine ganze Reihe von Magazinen beschäftigt sich mit diesem Thema.

Modelle bilden die Wirklichkeit durch ein gewisses Maß an Abstraktion ab, indem sie Nebensächliches weglassen - das ist ihre Aufgabe. In der Wissenschaft bilden Modelle das Fundament für eine Theorie. Theorien wiederum strukturieren die Wirklichkeit. Die Strukturierung erleichtert das Zurechtfinden in komplexen Situationen des Lebens, in einer nahezu unüberschaubar gewordenen Welt. Ähnlich einer Landkarte zeigen sie einem die verschiedenen, möglichen „Marschrichtungen“ und können helfen, Entscheidungen zu treffen.

Das Original ist die Wirklichkeit selbst und jedes Modell muß sich an ihr messen. Die abstraktesten Modelle sind die streng mathematischen Beschreibungen der Realität. Richtig angewendet, führen sie zu den exaktesten Ergebnissen, d.h. sie liefern gleich eine Aussage über die Fehlertoleranz mit. Allerdings existieren solche strengen Modelle nicht für alle Fälle. Oder ihr Ausdruck ist zu kompliziert und somit für eine hemdsärmelige Anwendung weniger geeignet.

Für den täglichen Einsatz werden die Ergebnisse von Experimenten häufig über rein anschauliche Modelle erklärt. Dabei ist es immer wieder verblüffend, wie leistungsfähig solche Ansätze sein können. Man denke nur an das bekannte Benzol-Modell von Kekulé und seine Geschichte: einfach und von jedermann nachvollziehbar, kann mit dieser Modellvorstellung die ganze Benzolchemie erklärt und neue Experimente geplant werden. Da können die (zweifelsohne exakteren) Bandstrukturrechnungen nur schwer mithalten.

Die Qualität eines Modells muß danach beurteilt werden, inwieweit sich eine aktuelle Fragestellung so abbilden läßt, daß eine zufriedenstellende Antwort erarbeitet werden kann. Diese Antwort muß als Problemlösung in der Realität Bestand haben. Und genau das sollte ein gutes Modell von einem weniger geeigneten Modell unterscheiden: es muß die relevanten Einflußfaktoren auf die Wirklichkeit mit hinreichender Genauigkeit wiedergeben, um als Entscheidungsgrundlage für zukünftiges Handeln dienen zu können.

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